Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  9: Verdauungssystem  3: Vorderdarm

Vorderdarm

Im S11 reißt die Rachenmembran ein und verschwindet vollständig. Die ektodermal ausgekleidete Mundbucht geht dann direkt in den entodermal ausgekleideten Vorderdarm über. Man unterscheidet einen oberen und einen unteren Abschnitt des Vorderdarms. Der obere Abschnitt (embryonaler Pharynx, Schlunddarm) reicht von der Rachenmembran bis zur Lungenknospe. Der untere Abschnitt (postpharyngealer Vorderdarm) reicht bis zur Leberknospe einschließlich. Aus ihm entstehen Oesophagus, Magen und der kraniale Teil des Duodenums.

Pharynx

Mit der kranialen Flexion entstehen in der 4. und 5. Woche im Pharynx die Schlund- oder Pharyngealbögen (vier Arcus pharyngeales) als sekundäre Segmentierungen der Wand. In jedem dieser Bögen befinden sich ein Aortenbogen (Pharyngealbogenarterie), ein Skelettelement (aus Mesenchymverdichtungen oder Blastemen), die Anlage von Muskulatur und ein Nerv. Die Bögen werden auf der Innenseite (entodermal) begrenzt durch die Schlundtaschen (Sacci pharyngeales), auf der Außenseite (ektodermal) durch die Schlundfurchen (Sulci pharyngeales). Die vier Pharyngealbögen werden vor allem durch die Aortenbögen vergrößert. Die zugehörigen motorischen Nerven sind für den 1. Bogen (Mandibularbogen) der N. mandibularis, für den 2. Bogen (Hyoidbogen) der N. facialis, für den 3. Bogen der N. glossopharyngeus und für den 4. Bogen der N. vagus. Das Mesenchym der Pharyngealbögen entsteht aus unsegmentiertem paraxialem Mesoderm, das wahrscheinlich sehr früh aus dem Primitivknoten hervorgegangen ist. Später wird es durch Material aus der Neuralleiste ergänzt.

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