Humanembryologie und Teratologie
Lehrtext 18: Entstehung der Plazenta 11: Störungen der Entwicklung
Störungen der Entwicklung
Bei fehlgebildeten Blastozysten kann es zu einer pathologischen Proliferation des Trophoblasten kommen, die zur Blasenmole (Mola hydatidosa) führt. Die Chorionzotten akkumulieren in massiver Weise Flüssigkeit. Ein Embryo ist meist nicht vorhanden. Die Blasenmole ist vollständig, wenn alle Zotten betroffen sind. Sie ist partiell, wenn große Anteile der Plazenta normal erscheinen. Vollständige Blasenmolen haben keine Choriongefäße. Der Chromosomensatz ist meist diploid und stammt vom Vater. Bei der partiellen Blasenmole ist der Chromosomensatz in der Regel triploid.
Während die Blasenmole als gutartig gilt, ist das Chorionepitheliom (Chorionkarzinom) bösartig invasiv. Es besteht aus den beiden Komponenten des Trophoblasten, dem Zytotrophoblasten und dem Synzytiotrophoblasten. Zotten sind nicht vorhanden. Dieser Tumor entwickelt sich in der Hälfte der Fälle aus einer vollständigen Blasenmole.