Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  17: Haut und Muskulatur  5: Hautanhangsgebilde: Haare

Hautanhangsgebilde

Haare, Hautdrüsen und Nägel entstehen aus epithelialen Knospen, welche in die Dermis hineinwachsen. Die Haare bilden Haarfollikel, die an ihrem inneren Ende zum Haarbulbus (Haarzwiebel) erweitert werden. Der Haarbulbus umgibt zum großen Teil eine dermale Papille, die aus vaskularisiertem Mesenchym besteht. Die Zellen im Inneren der Haarfollikel werden keratinisiert. Dadurch entsteht der Haarschaft. Dieser wird von den neu entstehenden Zellen der Matrix der Haarwurzel nach oben geschoben. Die äußeren Zellen des Haarfollikels bilden die epitheliale Wurzelscheide. Die epitheliale Wurzelscheide ist von einer bindegewebigen Wurzelscheide umhüllt und von dieser durch eine dicke Basalmembran ("Glashaut") getrennt. An der bindegewebigen Wurzelscheide setzt der M. arrector pili an. Oberhalb des Muskelansatzes sprosst aus der Wand der epithelialen Wurzelscheide die Anlage der Talgdrüse aus.
Am Übergang von der Embryonalzeit in die Fetalzeit treten die ersten Haare im Bereich der Augenbrauen, der Oberlippe und am Kinn auf. Es handelt sich zunächst um Wollhaare (Lanugo). Vom 8. Monat bis zur Geburt werden diese Haare von einer zweiten Generation von Haaren abgelöst. Im Bereich des Kopfes, der Augenbrauen und der Lider sind es die dickeren Terminalhaare; im Bereich des übrigen Körpers sind es die Flaumhaare, die der Lanugo-Behaarung ähneln. Weitere Terminalhaare treten zur Zeit der Pubertät auf (Schamgegend, Achselhöhle, Bart).

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