Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  15: Achsenskelett  11: Kapseln der Sinnesorgane


Kapseln der Sinnesorgane. Lateral der Regio praechordalis entstehen weitere Knorpelkerne zur Bildung der Orbita. Der am weitesten rostral gelegene Knorpelkern bildet die Ala orbitalis oder Ala orbitosphenoidea (Anlage der Ala minor des Keilbeins, S20). Er umschließt den N. opticus. Der kaudale Knorpelkern bildet die Ala temporalis, aus welcher die Ala major des Keilbeins hervorgeht (S20).
Um die Riechgruben herum entwickeln sich die knorpeligen Nasenkapseln. Beide Nasenkapseln vereinigen sich miteinander und mit der Cartilago trabecularis.
Das die Ohrbläschen umgebende Mesoderm bildet die Ohrkapsel und wird bereits im S17 verknorpelt. Die Ohrkapsel liegt lateral von der Basalplatte (Regio parachordalis) und fusioniert später mit dieser. Bei der Fusion wird jedoch der Bereich ausgespart, durch welchen bereits die V. jugularis und die Nn. glossopharyngeus, vagus und accessorius den Schädel verlassen (Foramen jugulare). In der Ohrkapsel bleibt der Bereich offen, durch welchen die Nn. facialis und vestibulochlearis ziehen (Meatus acusticus internus).
Beim 9 Wochen alten Fetus beginnt die Verknöcherung der knorpeligen Schädelbasis. Viele Verbindungszonen zwischen den einzelnen Knochenanlagen (Synchondrosen) bleiben jedoch lange knorpelig. Daher kann sich die Schädelbasis dem Wachstum des Gehirns anpassen. Beim Neugeborenen sind schon einige Synchondrosen verknöchert und werden damit zu Synostosen. Die Verbindung zwischen Os sphenoidale und Pars basilaris des Os occipitale (Synchondrosis spheno-occipitalis) bleibt bis zur Pubertät knorpelig.

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