Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  13: Sinnesorgane  3: Linse


Der Augenbecher besteht zunächst nur oberhalb des Pedunculus opticus oder des späteren N. opticus. Es existiert also zuerst nur die obere Anlage des Auges. Hier entstehen nahe dem Übergang zum Pedunculus opticus die ersten Ganglienzellen. Die untere Hälfte des Auges bildet sich erst später, wenn die unteren Lappen des Augenbechers weiter auswachsen. Sie umschließen später den Pedunculus opticus und die A. und V. centralis retinae. Die Ränder fusionieren anschließend miteinander. Damit wird der Austritt der Ganglienzellaxone auf einen kreisförmigen Bereich am Augenhintergrund (später die Papilla n. optici) eingeengt, der infolge dieses ungleichen Wachstums annähernd in das Zentrum der Retina rückt.
Wenn der Augenbecher entsteht, sinkt die ektodermale Linsenplakode zur Linsengrube (Fovea lentis) ein und bildet wenig später das Linsenbläschen (Vesicula lentis), das sich vom Oberflächenektoderm abschnürt. Die Zellen der der Retina zugekehrten Wand des Linsenbläschens verlängern sich und werden zu Linsenfasern, die den Innenraum des Bläschens (Linsenventrikel) allmählich ausfüllen.

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