Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  13: Sinnesorgane  2: Augenbecher

Augenbecher

Das Oberflächenektoderm wird dort, wo es direkt an das Augenbläschen angrenzt, zur Linsenplakode verdickt. Im S13 sinkt das Augenbläschen ein. Der periphere, bisher an das Ektoderm angrenzende Abschnitt des Bläschens legt sich dem zentralen, in den Pedunculus opticus übergehenden Abschnitt an. So entsteht der zweiblättrige Augenbecher. Das dem Mesenchym anliegende äußere Blatt bleibt einschichtig und wird zum Pigmentepithel (Stratum pigmentosum retinae). Das innere Blatt des Augenbechers differenziert sich in seiner zentralen Hälfte zur mehrschichtigen neuronalen Retina (Stratum nervosum retinae). Der Sehventrikel (Ventriculus opticus) wird dabei zunehmend eingeengt und verschwindet schließlich. Die Eindellung zum Augenbecher erfolgt nicht so, dass nachher einfach zwei halbkugelige Schalen ineinander liegen. Vielmehr wird an der ventralen Seite die Eindellung zur Augenbecherspalte (Fissura retinae) vertieft und ein Stück weit in den Pedunculus opticus fortgesetzt. Der Pedunculus opticus dient als Leitstruktur, in welcher später die Axone der Ganglienzellen ihren Weg zum Diencephalon finden werden. Auf der ventralen Außenseite der Fissura optica verläuft später die A. centralis retinae, die im Inneren des Augenbechers zur A. hyaloidea wird.

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