Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  13: Sinnesorgane  16: Störungen der Entwicklung 1

Störungen der Entwicklung

Fehlbildungen am Auge

Das Auge kann wesentlich kleiner sein als im Normalfall (Mikrophthalmie). Im Extremfall fehlt es völlig (Anophthalmie).
Im Falle der Zyklopie wird nur ein Auge in einer in der Medianebene gelegenen Orbita ausgebildet. Häufig ist mit dieser Fehlbildung auch eine Rüsselnase und eine unpaare, median gelegene Prosencephalonblase verbunden. Bei der Synophthalmie sind einige Strukturen in doppelter Ausführung vorhanden, befinden sich aber in einem einheitlichen, median gelegenen Bulbus oculi.
In seltenen Fällen kann die Iris (Aniridie) oder die Linse (Aphakie) fehlen.
Wenn sich die Augenbecherspalte (Fissura optica) nicht schließt, bleibt sie meist im Bereich der Iris (Iriskolobom) bestehen. Sie kann sich aber auch bis zum N. opticus fortsetzen.
Beim angeborenen Katarakt ist die Linse getrübt. Diese Fehlbildung kann genetisch bedingt sein oder durch Röteln während des ersten Drittels der Schwangerschaft ausgelöst werden.
Wenn die während der Entwicklung auftretende Pupillarmembran nicht vollständig resorbiert wird, bleibt ein bindegewebiges Netz über der Pupille liegen (persistierende Membrana iridopupillaris).
Die A. hyaloidea bildet sich normalerweise im letzten Drittel der Schwangerschaft vollständig zurück. Diese Rückbildung kann vollständig oder teilweise unterbleiben (persistierende A. hyaloidea).

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