Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  11: Genitalsystem  28: Störungen der Entwicklung 1

Fehlbildungen

Im Bereich der Gonaden

Gonadendysgenesie. Wenn die Keimzellen fehlen, können sich die Ovarien nicht richtig organisieren und differenzieren. Es treten nur Linien von Follikelzellen und Streifen von Bindegewebe (Streifengonade) auf. Der Phänotyp dieser Personen ist weiblich.
Beim Deszensus testis können einer oder beide Hoden auf dem normalen Weg im Abdomen oder im Inguinalkanal liegen bleiben (Kryptorchismus). Wenn der Deszensus zwar erfolgt, der Hoden aber an eine abnormale Stelle gelangt (z.B. am Oberschenkel oder in der Regio pubica), spricht man von einer Ektopie des Hodens. Normalerweise obliteriert die Aussackung des Peritoneums in den Hodensack (Processus vaginalis testis). Bleibt die Verbindung zwischen Peritonealraum und Cavum peritonei testis offen, dann können Darmschlingen durch den Inguinalkanal in den Hodensack gelangen (angeborene, indirekte Leistenhernie). Obliteriert der Durchtrittskanal nicht vollständig, dann können sich im Verlaufe des ehemaligen Processus vaginalis testis Zysten bilden. Wird Flüssigkeit in den Processus vaginalis testis hinein sezerniert, entsteht eine Hydrozele.

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