Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  11: Genitalsystem  10: Oogenese

Oogenese

Kurz nach ihrer Ankunft in der Anlage des Ovars differenzieren sich die primordialen Keimzellen (PGC) zu Oogonien. Die Oogonien unterscheiden sich von den PGC dadurch, dass sie sich in schnell aufeinander folgenden Mitosen teilen und Klone bilden, die über Zytoplasmabrücken miteinander verbunden sind. Die Gesamtzahl der Oogonien steigt von einigen Tausend auf etwa 7 Millionen im 5. Monat an. Nach dem 7. Monat nimmt sie wieder rasch ab. Zur Zeit der Geburt sind nur noch etwa 1 bis 2 Millionen vorhanden. Die meisten Oogonien sterben in dieser Periode, während die verbleibenden in die Prophase der 1. Reifeteilung (Meiose I) eintreten. Diese werden jetzt primäre Oozyten genannt. Die primären Oozyten durchlaufen die Prophase bis zum Diplotänstadium (Diktyotänstadium) und verharren in diesem Zustand bis zur Pubertät. Mit dem Beginn der Geschlechtsreife nehmen Gruppen von Oozyten periodisch die Meiose wieder auf. Primäre Oozyten gehen auch nach der Geburt noch zugrunde. Zur Zeit der Pubertät gibt es nur noch etwa 250'000 pro Ovar. Von diesen reifen im Laufe des Lebens der Frau etwa 400 bis zur Ovulation heran.
Die Meiose in der Oogenese unterscheidet sich von der Meiose in der Spermatogenese vor allem dadurch, dass die Metaphase-Spindel an die Peripherie der Zelle wandert. In der Telophase erhält die eine Tochterzelle praktisch kein Zytoplasma und wird zum 1. Polkörper. Die andere Tochterzelle erhält fast das gesamte Volumen der zellulären Bestandteile, bleibt dadurch sehr groß und wird zur sekundären Oozyte. Während der 2. Reifeteilung erfolgt die Zytokinese in ähnlich ungleicher Weise. Es entsteht dabei der haploide 2. Polkörper, der nur einen kleinen Teil des Zytoplasmas erhält, während die befruchtete Oozyte mit viel Zytoplasma ausgestattet ist (Fertilisation).

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