Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  10: Harnsystem  7: Ampullen und Nephrone


Ab der 6. Teilung der Ureterknospe (7. Woche) interagieren die Ampullen mit dem metanephrogenen Blastem. In der Nachbarschaft von jeder Ampulle entsteht ein nephrogenes Bläschen, welches dann über seinen Tubulus mit der Ampulle fusioniert und zu einem Nephron heranreift. Mit dem Anschluss des Nephrons an die Ampulle wird diese zur Teilung angeregt. Eine der beiden neuen Ampullen behält das Nephron, während die andere die Bildung eines neuen Nephrons auslöst. Die Ampullen bewegen sich zusammen mit den Nephronen vom Hilum der Niere weg in die Nierenperipherie. Die Niere differenziert sich damit in eine Nierenrinde und in ein Nierenmark.
Die zweite Periode reicht von der 14. bis zur 22. Woche. Sie ist charakterisiert durch die Bildung von Nephron-Arkaden. Die Ampullen hören auf, sich zu teilen. Eine Ampulle, die schon ein Nephron trägt, kann ein weiteres Nephron induzieren. Der Verbindungstubulus des älteren Nephrons rückt weiter weg von der Ampulle, mit der er ursprünglich verbunden war, und mündet in den Verbindungstubulus des jüngeren Nephrons. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals. So kann eine Nephron-Arkade mit 4 bis 7 Nephronen an einem Sammelrohr entstehen. Die Nephrone sind über ihre Verbindungstubuli aneinander geheftet. Nur das jüngste Nephron ist direkt mit der Ampulle verbunden.
In der dritten Periode, die von der 22. bis 36. Woche dauert, wachsen die Ampullen in die Peripherie der Nierenrinde vor und induzieren auf ihrem Weg eine Reihe von neuen Nephronen.
In der vierten Periode (letzter Schwangerschaftsmonat) verschwinden die Ampullen. Es entstehen keine neuen Nephrone mehr. Die Henle Schleifen und die Tubuli contorti entwickeln sich stärker. Es kommt zu einem interstitiellen Wachstum.

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