Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  7: Gefäße und Kreislauf  4: Phasen der Blutbildung A

Phasen der Blutbildung

Während der Schwangerschaft folgen drei Phasen der Blutbildung überlappend aufeinander.

Mesoblastische Phase (2 1/2 bis 10 Wochen)

Die Blutbildung beginnt im S6 in den Blutinseln der Wand des Nabelbläschens. Die im Inneren der Blutinseln liegenden Zellen differenzieren sich zu Megaloblasten, welche als primitive kernhaltige Erythrozyten anzusehen sind. Sie enthalten ein spezielles embryonales Hämoglobin.

Hepatische Phase (6. Woche bis Geburt)

Ueberlappend mit der abklingenden mesoblastischen Phase beginnt in der 6. Woche die Blutbildung in der Leber. Zunächst überwiegt die Erythropoese mit kernlosen Erythrozyten, welche vorwiegend fetales Hämoglobin enthalten. Ab dem Ende des 4. Monats werden auch Megakaryozyten, Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten gebildet. Um die gleiche Zeit beginnt eine geringfügige Blutbildung in der Milz (hauptsächlich Lymphozyten). Ab dem 7. Monat nimmt die Blutbildung in der Leber stark ab und hört gegen Ende der Schwangerschaft ganz auf.

Myeloische Phase (ab dem 5. Monat)

Ab der Mitte der Schwangerschaft besiedeln hämatopoetische Stammzellen aus der Leber das Knochenmark, womit die myeloische Phase der Blutbildung beginnt. Diese erreicht um die Geburt ihr Maximum, nimmt danach allmählich ab, hält aber bis zum Ende des Lebens an, und zwar vor allem in der Wirbelsäule, im Becken, im Sternum und in den Rippen. Postnatal wird nicht mehr fetales, sondern adultes Hämoglobin gebildet.

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