Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  7: Gefäße und Kreislauf  20: Lymphgefäße 2


Gegen Ende der Embryonalzeit sind folgende Lymphsäcke vorhanden: Die paarigen jugularen (fusioniert mit den axillaren), die paarigen lumbalen und iliakalen Lymphsäcke, der unpaare retroperitoneale Lymphsack an der Radix mesenterii, die Anlage der Cisterna chyli auf Höhe des 3. und 4. lumbalen Wirbels und der Ductus thoracicus.
Die Ductus thoracici entstehen durch Fusion und Erweiterung einiger separater Anlagen. Sie werden erstmals bei 16 mm großen Embryonen (Ende der 6. oder Anfang der 7. Woche) in der Nähe der Vv. postcardinales beobachtet. Da bei 19 mm großen Embryonen Verbindungen zu den Venen beobachtet werden, ist anzunehmen, dass sie aus diesen Teilen der postkardinalen Venen entstehen. Die Ductus thoracici wachsen von der unteren thorakalen Region nach kranial und kaudal. Kranial folgt der rechte Ductus thoracicus der Aorta descendens, überquert die Mittellinie und verbindet sich schließlich mit dem linken jugularen Lymphsack. Der linke Ductus thoracicus wächst hingegen nur bis zu der Höhe, in der die V. hemiazygos in die linke V. cava superior mündet.
Der rechte Ductus thoracicus beginnt also an der Cisterna chyli, zieht nach kranial, überquert die Mittellinie und mündet in den linken Venenwinkel (zwischen V. jugularis interna und V. subclavia). Im Verlaufe des 5. Monats entwickelt er Klappen. Auf der rechten Seite entsteht aus den paratrachealen und inneren thorakalen Lymphgeflechten der Truncus bronchomediastinalis dexter. Zusammen mit den Lymphgefäßen im Bereich der V. jugularis und der V. subclavia bildet er den Ductus lymphaticus dexter und mündet in den rechten Venenwinkel.

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