Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  7: Gefäße und Kreislauf  19: Lymphgefäße 1

Lymphatisches System

Lymphgefäße

Die zentralen oder frühesten Lymphgefäße entstehen wahrscheinlich durch Aussprossen des Endothels von Venen. Die späteren Lymphgefäße leiten sich von lokalen Lymphangioblasten her. Es bildet sich ein Geflecht von Kapillaren, die zusammenfließen und Lymphsäcke bilden.
Die ersten Lymphgefäße treten beim etwa 5 Wochen alten Embryo (S16) auf. Sie entstehen zuerst bilateral in der Nähe des Zusammenflusses von V. praecardinalis und V. postcardinalis und vergrößern sich zu jugularen Lymphsäcken (paariger Saccus jugularis). Während der nächsten Tage bilden sich die paarigen axillären Lymphsäcke und fusionieren im weiteren Verlauf der Entwicklung mit den jugularen. Weiter kaudal erscheinen die Anlagen der paarigen Ductus thoracici sowie die lumbalen und iliakalen Lymphsäcke und der unpaare retroperitoneale (mesenteriale) Lymphsack. Obwohl alle genannten Lymphsäcke aus den benachbarten Venen entstehen, bleibt nur in der jugularen Region die Verbindung zu den Venen erhalten. Auf Grund des Wachstums und der Bildung von Fortsätzen kommen die verschiedenen lymphatischen Strukturen in der 7.  und 8. Woche miteinander in Kontakt. Kaudale Erweiterungen des jugulo-axillären Lymphsacks anastomosieren mit dem rechten Ductus thoracicus, während der linke Ductus thoracicus kranial blind endet. Kaudal kommen die beiden Ductus thoracici in Kontakt mit den kranialen Abschnitten der lumbalen Lymphsäcke, die sich zur Cisterna chyli entwickeln. Die kaudalen Abschnitte der lumbalen Lymphsäcke nehmen Verbindung auf mit dem retroperitonealen Lymphsack einerseits und den paarigen iliakalen Lymphsäcken andererseits.

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