Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  5: Intra- und extraembryonale Räume  8: Nabelzölom


Der ventrale Schluss der Leibeswand führt schließlich zur Abgrenzung der Peritonealhöhle von der Chorionhöhle. Dieser Schluss ist vor allem auf zwei Entwicklungsbewegungen zurückzuführen. Die bereits oben beschriebene kraniale Flexion des Embryos beinhaltet die Verlagerung des Herzens und des Herzbeutels nach ventral. Eine ähnliche Flexion erfolgt im kaudalen Bereich und bringt den Haftstiel und die Allantois nach ventral. In beiden Fällen wird das Oberflächenektoderm mitgenommen. Der Embryo ist jetzt - nach dem Schluss des Neuralrohrs - vollständig von Oberflächenektoderm bedeckt bis auf die immer enger werdende Nabelregion (Nabelring). Im Nabel bleibt noch für eine Weile die Verbindung zum extraembryonalen Zölom (Chorionhöhle) erhalten. Diese Verbindung wird als Nabelzölom bezeichnet. Sie spielt eine wichtige Rolle für den physiologischen Nabelbruch (Physiologische Nabelhernie), da der Mitteldarm für einige Wochen in das Nabelzölom verlagert wird. Wenn das Nabelzölom nach der Rückkehr der Darmschlingen in den Bauchraum in der frühen Fetalzeit obliteriert, ist die Peritonealhöhle des Fetus vollständig von der Chorionhöhle getrennt.

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