Mit Ausnahme der Rachen- und der Kloakenmembran haben sich die mesodermalen Zellen über die ganze Embryonalscheibe ausgebreitet. Diese besteht jetzt aus drei Keimblättern, nämlich Ektoderm, Mesoderm und Entoderm. Die ursprünglich einheitliche Schicht des Mesoderms erfährt bald eine Untergliederung in paraxiales, intermediäres und laterales Mesoderm. Die mesodermalen Zellen, welche kranial der Prächordalplatte eingewandert sind, tragen zur Anlage des Herzens bei (kardiogenes Mesoderm).

Das intraembryonale Zölom

Für die Entwicklung der intraembryonalen Räume sind nun besonders die Ereignisse im Mesoderm der Seitenplatte wichtig. In der Seitenplatte entstehen Spalträume, welche zu einer Höhle (intraembryonales Zölom) zusammenfließen. Die dorsale Bedeckung der Höhle wird als parietales Mesoderm, die ventrale als viszerales Mesoderm bezeichnet. An der Grenzfläche zwischen der Flüssigkeit im Zölom und dem viszeralen bzw. parietalen Mesoderm differenzieren sich die mesodermalen Zellen zu Mesothel. Das Zölom erstreckt sich ringförmig um die ganze Embryonalscheibe herum (Zölomring). Der hufeisenförmige kraniale Abschnitt bleibt nach außen geschlossen. Im Bereich der Zölompforte geht er in den kaudalen Abschnitt über, der sich nach außen zum extraembryonalen Zölom öffnet (Implantation und Primitivstreifen). Aus dem medianen kranialen Abschnitt des hufeisenförmigen Zöloms geht die Perikardhöhle hervor, aus den paarigen lateralen Abschnitten die paarige Anlage der Pleurahöhlen. Der kaudale Teil des Zöloms steht breitflächig mit dem extraembryonalen Zölom in Verbindung. Er wird zur Peritonealhöhle.
Die Begriffe Somato- und Splanchnopleura werden unterschiedlich gebraucht. Somatopleura meint entweder Ektoderm und parietales Mesoderm oder nur parietales Mesoderm. Unter Splanchnopleura wird entweder Entoderm und viszerales Mesoderm oder nur viszerales Mesoderm verstanden.