Intra- und extraembryonale Räume

Entstehung des Mesoderms

Der Embryoblast hat sich zur Keim- oder Embryonalscheibe differenziert, die aus zwei Schichten besteht, nämlich Epiblast und Hypoblast. Die Embryonalscheibe wird länglich. Im Stadium 6 wandern im kaudalen Teil der Embryonalscheibe in und nahe der Medianebene Epiblastzellen nach ventral und bilden den Primitivstreifen. Das kraniale Ende des Primitivstreifens wird zum Primitivknoten. Die Auswanderung von Epiblastzellen nimmt im Stadium 7 stark zu. Unter Einschränkung ihrer Entwicklungspotenz werden diese Zellen zu Mesoblast- und Entodermzellen.
Die aus dem Primitivknoten stammenden Zellen wandern vorwiegend nach kranial. Die ersten dieser auswandernden Zellen bilden die Prächordalplatte. Diese wird beim menschlichen Embryo zu einem mehrschichtigen, rechteckigen Gebilde mit bis zu acht Reihen von Zellen und scheint sowohl aus entodermalen als auch aus mesodermalen Zellen zu bestehen. Sie wird in die Schicht des Hypoblasten eingegliedert. Die epithelialen Zellen der Prächordalplatte liefern das Entoderm der Rachenmembran und einen Teil der entodermalen Auskleidung des Vorderdarms. Im Bereich der Rachenmembran bleiben Ektoderm und Entoderm direkt benachbart; zwischen ihnen befindet sich kein Mesoderm. Die nachfolgenden Zellen aus dem Primitivknoten liefern den Axialfortsatz (Notochordafortsatz), der sich in der Medianebene bis zur Prächordalplatte ausdehnt.
Die aus dem Primitivstreifen auswandernden Zellen liefern das intraembryonale Mesoderm, welches sich als drittes Keimblatt zwischen Epiblast und Hypoblast ausbreitet, und das Entoderm, welches den Hypoblasten verdrängt und ersetzt. Am kaudalen Ende des Primitivstreifens bleibt ebenso wie in der Region der Rachenmembran ein Bereich, in welchem Ektoderm und Entoderm einander anliegen, ohne durch eine mesodermale Schicht getrennt zu werden (Kloakenmembran).