Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  17: Haut und Muskulatur  9: Kappen- und Glockenstadium


Die Zahnknospe wird bald durch Proliferation des Mesenchyms, die Zahnpapille, von unten her eingedellt. Aus dieser Zahnpapille entstehen später die Zahnpulpa und das Dentin. Das aus dem Ektoderm stammende, jetzt kappenförmige Organ wird Schmelzorgan genannt, da es später den Schmelz (Enamelum) produziert. Es besteht aus äußerem und innerem Schmelzepithel, welche die Schmelzpulpa umschließen. Das Schmelzorgan ist frei von Gefäßen. Es wird ernährt durch Blutgefäße, die an das äußere Schmelzepithel heranreichen. Das lokale Mesenchym um das Schmelzorgan herum verdichtet sich und bildet das Zahnsäckchen. Aus dem Zahnsäckchen entsteht der Zahnhalteapparat und das Zement der Zahnwurzel.
Die Ränder des Schmelzorgans wachsen stärker als die Mitte, wodurch aus der Zahnknospe auf dem Weg über ein kappenförmiges Stadium die Zahnglocke entsteht. Die Mesenchymzellen der Zahnpapille, die dem inneren Schmelzepithel benachbart sind, differenzieren sich zu Odontoblasten, welche das Prädentin abscheiden. Durch Einlagerung von Kalksalzen wird aus dem Prädentin das Dentin. Die Zellen des inneren Schmelzepithels differenzieren sich zu Ameloblasten oder Adamantoblasten. Sie scheiden Schmelzprismen ab, die sich an das Dentin anschließen. Der Kronenanteil des Schmelzorgans wird aufgelöst. Auf der Krone verbleibt nur ein zellfreies Schmelzoberhäutchen.
Am fertigen Zahn unterscheidet man die Krone, die bis zum Zahnfleisch reicht, den Hals, der den Rand des Alveolarfaches überragt, aber von Zahnfleisch überdeckt ist, und die Wurzel, die im knöchernen Alveolarfach des Kiefers steckt.

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