Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  16: Entwicklung der Gliedmaßen  10: Myotome

Muskulatur

Die Vorläufer der Muskelzellen der Gliedmaßen stammen nicht aus dem parietalen Mesoderm der Seitenplatte, sondern wandern aus den ventralen Teilen der Dermomyotome entlang von Strukturen der extrazellulären Matrix ein. Sie sind noch teilungsfähig und bilden zwei Vormuskelanlagen, die eine auf der Seite der künftigen Strecker (dorsal), die andere auf der Seite der Beuger (ventral). Die Vormuskelanlagen werden zuerst in Schichten, dann in einzelne Muskelblasteme untergliedert. Einzelne Blasteme können wieder zu definitiven Muskelanlagen fusionieren, andere degenerieren.
Die einwandernden Myoblasten weisen eine hohe mitotische Aktivität auf. Postmitotische Myoblasten fusionieren zu mehrkernigen Myotuben. Die Zellkerne in den Myotuben werden schließlich in die Peripherie der Muskelfaser verlagert. Es entwickelt sich die definitive Skelettmuskelfaser. Muskeln sind dann unisegmental, wenn sie aus nur einem Myotom stammen. Multisegmentale Muskeln gehen aus mehreren Myotomen hervor. Einige Muskelanlagen werden sekundär auf das Rumpfskelett verschoben (spinoskapuläre, spinohumerale und spinokostale Muskeln). Ein Beispiel für die spinohumeralen Muskeln ist der M. latissimus dorsi.
Erste einfache Bewegungen der Gliedmaßen beginnen in der 7 Woche. Kombinierte Bewegungen von Gliedern, Rumpf und Kopf treten zwischen der 12. und 16. Woche auf. Ab der 16. Woche nimmt die Mutter die Kindsbewegungen wahr (quickening).

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