Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  14: Gesicht  11: Nasenseptum, Gaumenplatten


Das aus der Prominentia frontalis stammende Mesenchym zwischen den beiden Nasensäcken stellt das primäre Nasenseptum dar. Es ist kein aus dem Dach der Mund-Nasen-Höhle vorragendes Septum, sondern bildet sich von vorne nach hinten. Es verwächst mit den sekundären Gaumenplatten. An jeder Seite des Nasenseptums, gerade oberhalb des primären Gaumens entsteht eine Grube (S18), die sich zu einer kleinen, nach dorsal und kranial gerichteten Tasche erweitert, das Organum vomeronasale, das in der Regel auch bei Erwachsenen vorhanden ist und als rudimentäres Riechorgan verstanden wird.
Mit der Fusion der sekundären Gaumenplatten und der Praemaxilla wird der ursprüngliche Mund-Nasenraum unterteilt in die Mund- und Nasenhöhle. Durch das Nasenseptum entstehen die rechte und die linke Nasenhöhle, die sich beide über die definitiven Choanen in den Pharynx öffnen. In der lateralen Wand der Nasenhöhle bilden sich die untere, mittlere und obere Nasenmuschel aus. Die ersten Vorwölbungen sind schon im S17 zu sehen. Die Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales) entstehen erst in der späten Fetalzeit und in der frühen nachgeburtlichen Periode. Die dorsalen Fortsätze der Processus palatini wachsen weiter nach kaudal über die Grenzen der definitiven Choanen hinaus und bilden den weichen Gaumen (Palatum molle). Von der Fusion der Processus palatini und des primären Gaumens ausgenommen bleibt ein Bereich, der beim Erwachsenen als Foramen incisivum bezeichnet wird. Die Mundhöhle wird zum Pharynx hin durch die Schlundenge, den Isthmus faucium, begrenzt.

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