Meningen

Ab S11 umgeben Mesenchym und Blutgefäße Gehirn und Rückenmark. Das Mesenchym stammt aus verschiedenen Quellen, nämlich Prächordalplatte, unsegmentiertem paraxialem Mesoderm, segmentiertem paraxialem Mesoderm (Somiten) und Neuralleiste. Dieses lockere Mesenchym, welches im S13 nahezu das ganze Gehirn und im S15 auch das Rückenmark umhüllt, nennt man Meninx primitiva (primäre Meninx). Im Verlauf der weiteren Entwicklung wird diese Meninx in eine Pachymeninx (Dura mater) und eine Leptomeninx (Arachnoidea und Pia mater) unterteilt. Die äußere Hülle oder Pachymeninx bildet eine dichte Schicht mit chondrogenen und osteogenen Eigenschaften (periostales Blatt oder äußeres Blatt der Dura mater). An ihrer Innenseite differenzieren sich die meningealen Gefäße zu Arterien und Venen. Ab S18 bis S20 verdichtet sich das meningeale oder innere Blatt der Dura mater und beginnt, sich mit einer Grenzschicht gegen die Leptomeninx abzusetzen. Im S23 sind im Bereich des Kopfes Leptomeninx und Pachymeninx deutlich unterscheidbar. Im Bereich des Rückenmarks kleidet die Dura den Wirbelkanal vollständig aus.
Die Zellen der Leptomeninx bilden außen eine durchgehende, an die Dura mater angrenzende Gewebeplatte und innen ein Trabekelwerk, welches den Subarachnoidalraum untergliedert. Die innere Schicht der Leptomeninx, die Pia mater, liegt der Oberfläche des Gehirns und des Rückenmarks direkt auf.
Im Bereich des Schädels verwachsen das äußere und das innere Blatt der Dura mater (äußeres Blatt = Periost) fest miteinander. Nur dort, wo die Venengeflechte zu den großen venösen Blutleitern der Dura zusammenfließen, bleiben die beiden Blätter getrennt. Im Bereich des Rückenmarks bleibt der epidurale Venenplexus erhalten. Periostales und meningeales Blatt der Dura mater bleiben getrennt und bilden den Epiduralraum (Spatium epidurale). Dementsprechend erfolgen epidurale Blutungen im Schädel zwischen Periost und Schädelknochen, im Bereich der Wirbelsäule zwischen meningealem und periostalem Blatt der Dura mater.