Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  12: Nervensystem  26: Neuralleiste

Neuralleiste

Die Zellen der Neuralleiste stammen aus der Übergangszone zwischen dem medial gelegenen Neuroektoderm und dem lateral anschließenden Oberflächenektoderm (neuroektodermales Übergangsgebiet). Schon im S9, also noch vor dem Schluss des Neuralrohrs treten sie in großer Zahl aus dem Zellverband aus und wandern in verschiedene Körperregionen. Als Leitstruktur benutzen sie die extrazelluläre Matrix. Im Bereich des Gehirns (vorwiegend Augenbläschen, Mesencephalon und Rhombencephalon) entstehen Neuralleistenzellen bis zum S13. Im Bereich des Rückenmarks dauert die Entstehung von Neuralleistenzellen sehr viel länger. Dort bildet die Neuralleiste zuerst eine ungegliederte Schicht. Das Wanderungsmuster wird dann aber durch die Somiten und die aus ihnen hervorgehenden Sklerotome kanalisiert und segmentiert. Aus den Neuralleistenzellen entstehen unter anderem einige der Kopfganglien, die Spinalganglien und die autonomen Ganglien. Besonders hervorzuheben sind noch die chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks und das Ektomesenchym (besonders im Bereich der Pharyngealbögen). Unter Ektomesenchym versteht man das aus den Neuralleisten-Zellen stammende Mesenchym.

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