Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  12: Nervensystem  24: C-Form der Hemisphären und der inneren Strukturen


Die Expansion der Hemisphären kann beschrieben werden als eine "Rotation" um eine transversale Achse, die durch die Anlage der Insel und die basale Konzentration von Neuronen in der Eminentia ventricularis verläuft. Einige innere Strukturen, die zur Zeit dieser Rotation entstehen, werden in den Prozess einbezogen und erhalten eine mehr oder weniger ausgeprägte C-Form. Zu den beeinflussten Strukturen gehören vor allem die Hippokampusformation und der Fornix, der Gyrus cinguli und seine Fortsetzung in den Gyrus parahippocampalis, der Ncl. caudatus, die Stria terminalis, die Seitenventrikel und - weniger deutlich ausgeprägt - das Corpus callosum.
An der medialen Wand der Hemisphären bildet sich unmittelbar oberhalb des Diencephalons eine Einbuchtung in den Seitenventrikel, die Fissura choroidea. Hier wird das Epithel des Palliums dünn. Teile der umgebenden Pia mater werden in den Ventrikel eingestülpt. Aus dem Bindegewebe zwischen den Hemisphären dringen Blutgefäße und Mesenchymzellen in den Kern dieser Läppchen und Zotten ein und bilden den Plexus choroideus des Seitenventrikels. Der Plexus macht die Rotation der Hemisphären mit. Er ist daher im Cornu frontale, in der Pars centralis und im Cornu temporale des Seitenventrikels zu finden. Da sich der Okzipitallappen erst später entwickelt und an der Rotation nicht mehr teilnimmt, gibt es auch keinen Plexus im Cornu occipitale.

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