Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  12: Nervensystem  21: Cortex cerebri


Im S14 besteht die Hemisphärenwand aus der Ventrikulärzone (VZ) und der noch zellfreien Marginalzone (MZ). Die ersten jungen Neurone, die aus der VZ auswandern, bilden die Intermediärzone (IZ), die vor allem aus Neuronen und tangential verlaufenden Axonen besteht. Gegen Ende der Embryonalzeit (S21) wandern junge Neurone entlang den Leitstrukturen der Radiärglia durch die IZ hindurch und lassen sich in der Marginalzone nieder. Dort bilden sie eine Platte dicht gepackter Zellen, die kortikale Platte (KP). Die später auswandernden Neurone lagern sich in der Regel außen an die schon vorhandenen Zellen an. Die früh ausgewanderten Zellen liegen also innen, die später ausgewanderten weiter außen ("inside-out-layering"). Die KP unterteilt die MZ in eine äußere Schicht (spätere kortikale Schicht I) und eine innere Schicht (Unterplatte (UP), "subplate"). Die Proliferation nimmt in der VZ allmählich ab, wird aber ab S17 in der unmittelbar benachbarten Subventrikulärzone (SZ) noch lange fortgesetzt. Die KP differenziert sich weiter zu den kortikalen Schichten II bis VI (25. Woche bis zur Geburt). Die Proliferation in der VZ und der SZ nimmt immer mehr ab. Im Laufe des 1. Monats nach der Geburt wird die UP aufgelöst. Die meisten ihrer Zellen degenerieren, einige wandern vermutlich zusammen mit ihren Afferenzen in die kortikalen Schichten ein oder verbleiben als interstitielle Neurone in der weißen Substanz (WS). Die IZ und die SZ werden ersetzt durch die Faserbahnen der weißen Substanz, die VZ durch das den Ventrikel auskleidende Ependym.

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