Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  12: Nervensystem  13: Differenzierung des Neuralrohrs


Nach der Mitose wächst der apikale Fortsatz wieder aus und heftet sich der Basalmembran an der mesenchymalen Oberfläche an. In einer späteren Phase sind die Teilungsebenen vermehrt parallel zur ventrikulären Oberfläche eingestellt. Damit verlassen immer mehr Tochterzellen den Mitosezyklus. Sie sind nicht mehr mit der ventrikulären Oberfläche verbunden und verlagern ihren Zellkern in Richtung mesenchymale Oberfläche.
Anfänglich erstreckt sich die ventrikuläre Zone, in welcher die Mitosen stattfinden, annähernd über die ganze Wand des Neuralrohrs. Mit der Zunahme der Wanddicke wird eine zellarme äußere Schicht erkennbar (Marginalzone), die hauptsächlich aus Fortsätzen der Zellen in der ventrikulären Zone besteht. Zellen, die nicht mehr am Mitosezyklus teilnehmen, verlagern ihren Kern in das Übergangsgebiet zwischen Ventrikulär- und Marginalzone und bilden als neue Schicht die Intermediärzone (Mantelzone). Die meisten dieser Zellen sind junge Neurone (Proneurone). In der späteren Phase der Neurogenese entsteht zwischen der ventrikulären und der intermediären Zone eine zweite Zone von mitotisch aktiven Zellen, die Subventrikulärzone. Die Entstehung dieser Zonen stellt das Grundmuster der Differenzierung des Neuralrohrs dar.

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