Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  12: Nervensystem  1: Äußere Form

Nervensystem

Aus Neuralrohr und Neuralleiste entstehen zentrales und peripheres Nervensystem (Die trilaminäre Embryonalscheibe).
Ä

ußere Form

Die Neuralrinne wird zuerst (S10) in Höhe der zervikalen Segmente zum Neuralrohr geschlossen. Die offenen Bereiche kranial und kaudal davon nennt man Neuroporus cranialis und caudalis. In der Folge schließen sich auch die kranialen und kaudalen Abschnitte der Neuralrinne zum Neuralrohr. Im S11 wird der Neuroporus cranialis, im S12 der Neuroporus caudalis geschlossen. Das Gehirn wächst über die Grenzen der Embryonalscheibe hinaus und beugt sich nach ventral (Entstehung der Körperform). Die Beugung des Gehirns erfolgt im Bereich des Mesencephalons (Flexura mesencephalica, Scheitelbeuge). Der Beugewinkel beträgt im S12 gut 90 Grad. Das Gehirn hat in dieser Zeit ein enormes Wachstumspotential. Es entfaltet sich weiter nach ventral und kaudal. Im S13 wird eine neue Flexur andeutungsweise sichtbar, die Flexura cervicalis (Nackenbeuge). Diese Flexur markiert die Grenze zwischen Gehirn und Rückenmark. Im S14 ist die maximale Beugung erreicht. Das Gehirn ruht auf dem Nabel. Scheitel- und Nackenbeuge sind ausgeprägt. In der Folgezeit richtet sich der Kopf allmählich wieder auf. Das wachsende Gehirn passt sich den Grenzen des sich entwickelnden Schädels an. Das Rautenhirn wird gefaltet. Es entsteht die Flexura pontina (Brückenbeuge), die erstmals im S14 erkennbar wird und im S17 bereits stark ausgeprägt ist. Sie unterteilt das Rautenhirn (Rhombencephalon) in das weiter rostral gelegene Metencephalon (Cerebellum und Pons) und das kaudal befindliche Myelencephalon (Medulla oblongata). Die drei großen Abschnitte des Gehirns (Prosencephalon, Mesencephalon und Rhombencephalon) sind jetzt bereits an der äußeren Form erkennbar.

gehe zu Kapitelanfang1 Seite zurück1 Seite vorwärts

  • gehe zu Kapitelanfang
  • 1 Seite zurück
  • 1 Seite vorwärts